Das Gestühl in der Königinloge war dringend renovierungsbedürftig zu immensen Kosten
S.K.H. Herzog Franz von Bayern hat das Projekt erheblich gefördert
Damit war ein guter Anfang gemacht.

Dank vieler solcher geschichtsbewußter Sponsoren hat die Sache nun einen guten Abschluß gefunden



rekonstruiertes Monogramm der Könign Therese
Um Sie in Sachen Theresien-Sessel auf dem Laufenden zu halten: Frau Dreyspring, die Textilrestauratorin, hat inzwischen den Rückenbezug des Theresien-Sessel restauriert und nach Rhodt zurückgebracht: Sie hat den Original-Bezug gereinigt, ihn ausgebessert und das Monogramm nachgestickt und die Rückenlehne wieder bezogen.
Sie wird -so zugesagt bei einem Ortstermin mit dem Polsterer, dem Schreiner und zwei Frauen aus dem Presbyterium und mir- nach ihrem Urlaub und nach Vergewisserung über die Lichtechtheit der Farbe uns den passenden Bezugsstoff für Sitzfläche und Rückseite des Stuhls einfärben und zuschicken. Dazu wird ein lfd. Meter gebraucht, der sich dem Damastgewebe besser anpaßt als ein neuer Stoff, auch wenn dieser vom Farbton durchaus brauchbar gewesen wäre
Die Stickereien sind übrigens dank der Hilfe aus der Münchener Residenz und mit Hilfe von Spuren auf der Rückseite von früheren Stickerei-Stichen originalgetreu nachgestickt worden und sind offenbar das einzig erhaltene gestickte Monogramm der Königin
Der Thronsessel und die Stühle des Gefolges der Königin sind inzwischen bezogen Überraschenderweise wird in New York ein Bezugstoff hergestellt, der in seinen floralen Motiven aber auch in seiner Farbgebung dem (inzwischen verblaßten) originalen Rückenbezug des Königin-Sessels erstaunlich ähnlich sieht. Näheres zur Information dazu: thronsessel.pdf
Bericht der Textilrestauratorin Frau Dreyspring -Von der Autorin der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt zur Präsentation im Internet- alle Rechte bei der Autorin




Wir danken der Stiftung
Rheinland-Pfalz für Kultur http://www.kulturland.rlp.de
für die ihren Zuschuß in Höhe von weiteren 2.500 Euro


Meldung Evang. Kirchenbote 31/2002

Theresienthronsessel in der Loge

Königliches Sponsoring für Stühle

Barockkirche Rhodt: Herzog Franz von Bayern fördert Restaurierung


Für die Restaurierung von historischem Gestühl in der Barockkirche von Rhodt unter Rietburg hat die Kirchengemeinde königliche Finanzhilfe erhalten. Nach Angaben von Gemeindepfarrer Helmut Priester hat Herzog Franz von Bayern der Gemeinde mitgeteilt, sich mit 2500 Euro an der geplanten Gestühl-Restaurierung zu beteiligen. Der Pfarrer hatte zuvor bei ihm angefragt, weil die veranschlagten 10 000 Euro die Möglichkeiten der Kirchengemeinde übersteigen.
Aufgearbeitet werden sechs Polsterstühle, sechs Flechtwerkstühle und der so genannte „Theresien-Thronsessel", die um das Jahr 1852 entstanden sind. Sie dienten Königin Therese, der Ehefrau des Königs Ludwig I., sowie ihrem Gefolge, wenn sie während der Ferienaufenthalte in der nahen Villa Ludwigshöhe die Gottesdienste in der Barockkirche besuchten.
Pro Stuhl rechnet Priester mit Aufarbeitungskosten von rund 500 Euro. Dazu komme der aufwändiger zu resaurierende Thronsessel mit bis zu 4  000 Euro. „Die Wurmfraßschäden in den Kirschholzrahmen müssen ausgebessert, die ehemals türkis-bläuliche und jetzt grünen Polster komplett ersetzt und die Flechtbezüge erneuert werden", erklärt der Gemeindepfarrer. Außerdem brauche der Theresien- Thronsessel eine Erneuerung der Stickerei auf der Rückenlehne. Die Stickarbeiten zeigen eine Krone mit einem kleinen Kreuz darauf und darunter den Fraktur-Buchstaben „T".
Nach Angaben von Priester hat Franz von Bayern angeregt, einen Freundeskreis von geschichtsbewussten Sponsoren zu bilden, die die Restsumme für die geplante Gestühl-Restaurierung zusammentragen. Der Pfarrer will noch in diesem Jahr Interessierte werben und die Stuhlarbeiten bei Restauratoren in Auftrag geben. Die Planung wurde in Angriff genommen, nachdem ein Polsterstuhl während des diesjährigen Konfirmationsgottesdienstes zusammengebrochen war, als sich eine Presbyterin darauf gesetzt hatte. Das Gestühl steht in der so genannten „Königin-Loge", die der Kanzel gegenüberliegt. dob

 



Spendenzusage S.K. H. Herzog Franz von Bayern.

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Artikel von W. Hahn in der Edenkobener Rundschau vom 16. Januar 2003


Die Restaurierung eines 150 Jahre alten Gestühls

Interview mit dem Rhodter Gemeindepfarrer Helmut Priester

Das Presbyterium der Sankt Georgskirche in Rhodt die Restaurierung des über 150 Jahre alten Gestühls in der Herrschaftsloge von Königin therese von Bayern zur "vordringlichen Maßnahme" erklärt um es vor dem drohenden Zerfall zu retten. Herzog Franz von Bayern, ein Nachkomme des Wittelsbacher Adelsgeschlechts und damit Bayern-Königs Ludwig I., gab mit 2 500 Euro die erste Anschubfinanzierung
Wie ist der Stand der Restaurierungsarbeiten und des Sponsoring? Darüber unterhielt sich die RUNDSCHAU mit Gemeindepfarrer Helmut Priester

Wie geht es weiter mit der Restaurierung?

Die erforderlichen Voranschläge liegen inzwischen vor. Dr. Ulrich Kerkhoff vom Landesamt für Denkmalpflege in Mainz hat dem zugestimmt, dass die vom Speyerer Museum empfohlene Wiesbadener Textilrestauratorin zunächst das Gewebe des Originalbezuges der Rückenlehne sanieren, die Silberstickereien festigen, ergänzen und mit passend eingefärbten Seidenstoff die übrigen Partien des Theresienstuhls neu beziehen soll.


Als Sitzgelegenheit?


Künftig soll gewährleistet sein, daß der Stuhl nicht als Sitzgelegenheit genutzt wird

Und was geschieht mit den weitern sechs Stühlen für das königliche Gefolge?


In einem zweiten Abschnitt sollen die Polsterstühle nach den Schreinerarbeiten auf Empfehlung der Textilrestauratorin von einem reginalen Polsterer, zum "Theresienstuhl" passend neu bezogen werden. Die Sanierung der Strohgeflechtstühle soll einstweilen zurückgestellt werden, da im Augenblick kein Betrieb ermittelt werden kann, der Strohschnüre zum Flechten benutzt.

Wie ist es um die Finanzierung bestellt?


Herzog Franz von Bayern mit seiner großherzigen Spende den ersten "Baustein" zur Finanzierung des Thonsessels der Königin Therese in der Sankt-Georgs-Kirche gelegt- mit der Anregung, nach weiteren geschichtsbewußten Sponsoren zu suchen.

Sind Sie fündig geworden?

Damals konnte ich als Ortspfarrer noch nicht ahnen, mit wieviel Engagement sich die Bevölkerung vor Ort und in der Region zur Erhaltung des Gestühls in der Königinloge der Barockkirche einsetzt. An Geldspenden ist bisher inzwischen die beachtliche Summe von 3.816 Euro eingegangen

Wer hatte noch finanzielle Hilfe zugesagt?

Auf unerwartet großes Echo stieß insbesondere die Anfrage an die hiesigen Weingüter, die mit Weinspenden die gute Sache fördern. Fast alle Winzer haben sich inzwischen beteiligt. Mit diesem "Theresien-Spenderwein" stehen hochwertige Weine zur Verfügung, die den Weingütern zur Ehre gereichen. Bereits jetzt sind schon 225 EUR an Spenden allein durch diesen Weinverkauf eingegangen Mit einer Weihnachtsüberraschung ganz besonderer Art hat sich dieser Tage Neubürger Prof. Wolf Wrisch, der hier in der Theresienstraße die "Akademie Rhodt" betreibt, in den Kreis der Sponsoren eingereiht.

Wie sieht dessen Förderung aus?

Die Akademie besteht seit Juni 2000 und hat sich seitdem als überregional orientierte Malschule so weit etabliert, dass allein deshalb in Rhodt pro Jahr mehr als 1200 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland zu verzeichnen sind. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung seines neuesten Buches "Malen nach Fotografien" hat Professor Wrisch ein Aquarell geschaffen, das Motive aus Fotos in und um die Sankt- Georgs-Kirche verbindet. Er stellt es - als Geste der Dankbarkeit, wie er an Heilig Abend erklärte - für die Restaurierung des Thronsessels anteilig zur Verfügung. Das Bild wurde der Gemeinde vorgestellt und hängt in der Kirche auf. Auch auf der Internetseite der evangelischen Kirchengemeinde Rhodt ("http://www.rhodt-suew.de")ist es zu sehen. Es soll bis Pfingsten (Angebote auch per Internet) an den meistbietenden Interessenten verkauft werden. Das Mindestgebot beträgt 500 EUR.


Was ist das besondere an dem Aquarell?


Das Bild ist in einer interessanten Technik entstanden, bei der sich collageartig unterschiedliche Motive überlagern und durchdringen. Die Farbintensität nimmt jeweils innerhalb dieser Bildelemente ab, was zu einer Rhythmisierung der gesamten Bildfläche führt.


Aquarell von Professor W. Wrisch
Hier das Aquarell von Professor Wolf Wrisch,

mit Motiven der Georgskirche einschließlich des Gestühls

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